Variante 5 - Einbau eines anderen Instruments in das historische Gehäuse der Körfer-Orgel

Wie die Varianten 1 bis 4 gezeigt haben, ist eine befriedigende Lösung des Orgelproblems bei gleichzeitiger Erhaltung des Körfer-Materials mit beträchtlichem Aufwand verbunden. Unstrittig ist jedoch, dass der von Prof. Ludwig Becker (Architekt der Kirche) entworfene und von Gebhard Müller aus Saulgau angefertigte Orgelprospekt wichtiger Bestandteil der historischen Innenausstattung der Matthäus-Kirche ist. Er sollte erhalten bleiben.
Eine weniger aufwändige Lösung dieser Problematik bietet sich in der Anschaffung eines bereits existierenden Orgelwerks, welches hinter dem vorhandenen Körfer-Prospekt eingbaut werden kann. Solche "aufgegebenen" Orgeln findet man heute in großer Zahl bspw. in England und Nordamerika, aber auch im deutschsprachigen Raum werden in jüngerer Zeit immer wieder Instrumente angeboten. Bei der Suche nach einem adäquaten Instrument müsste besonders auf die Qualität des Pfeifenmaterials, die Größe der Orgel (Anzahl der Register/Manuale) und auf die verwendete Anspieltechnik geachtet werden. Optimal wäre ein Instrument, das bereits wenigstens über einen mechanischen Spieltisch verfügt, der in den vorhandenen Prospekt integriert werden kann oder das komplett mechanisch ausgebaut ist.
Da eine solche Orgel nicht notwendigerweise in dem heute von der Körfer-Orgel eingenommenen Raum ausreichenden Platz findet, kann bei einer solchen Lösung eine behutsame Erweiterung des Körfer-Prospekts notwendig werden, möglicherweise auch mit modernen Stilelementen. Ein Beispiel für eine solche Erweiterung findet sich in Köln Limperich.